Exzellenz, wie haben Sie vor 30 Jahren Ihre Bischofsweihe wahrgenommen? War das für Sie eine definitive Trennung der Priesterbruderschaft von Rom oder eine Zwischenetappe im Konflikt, bei der Sie die Versöhnung vor Augen hatten? Hätte es sich damals um eine Trennung von Rom gehandelt, wäre ich heute nicht hier. Dafür hätte der Erzbischof mich nicht geweiht, und ich hätte das auch abgelehnt. Es ging also nicht um eine Trennung von der Kirche, sondern um eine Abgrenzung von dem modernen Geist, von den Früchten des Konzils. Inzwischen gestehen auch andere ein, dass da etwas falsch gelaufen ist. Viele Gedanken und Aspekte, die wir bekämpften und bekämpfen, werden inzwischen auch von anderen bestätigt. Wir haben nie gesagt, dass das Konzil ...
„Wir sind ein Störfaktor in der Kirche“
1988 wurde der Piusbruder Bernard Fellay unerlaubt zum Bischof geweiht. Heute hofft er auf Versöhnung. Eine Begegnung in Stuttgart. Von Regina Einig
