Von den vielen Versprechen, die Friedrich Merz momentan um die Ohren fliegen, ist dieses sicherlich das älteste: Er wolle die AfD „halbieren“, versprach Merz bei seiner ersten Kandidatur für den CDU-Vorsitz 2018. Auch diese Ansage erscheint momentan in trüberem Licht denn je: Noch bevor der Bundestag sich zum spätestmöglichen Zeitpunkt konstituiert hatte, war die mutmaßliche schwarz-rote Regierungsmehrheit in Umfragen schon wieder futsch. Und was sich seit der Wahl halbiert hat, ist der Abstand der CDU zur AfD, von knapp acht auf weniger als vier Prozent. Wenn es so weiter geht, sind die Rechtspopulisten bei Abschluss des Koalitionsvertrags erstmals stärkste Kraft auf Bundesebene.
Wer nicht liefert, verschwindet
Die Umfragewerte der Union befinden sich im freien Fall, denn die bisherigen Verhandlungsergebnisse sprechen dem Wählerwillen Hohn. Der aber ist der Eckstein der Demokratie.
