Nach menschlichem Ermessen stellt die Union als klar stärkste Kraft künftig den Bundeskanzler. Doch kommt es – anders als 1998 – zu keinem ungefilterten Regierungswechsel. Denn mit der AfD gibt es zwar eine arithmetische Mehrheit, aber keine politische, mit den Liberalen hingegen eine politische, freilich keine arithmetische Mehrheit. Die aufgeregte Debatte um die Migration und das Inkaufnehmen der Stimmen der AfD hat zu einem paradoxen Befund geführt: Ausgerechnet „Die Linke“ profitierte davon. Was noch vor vier Wochen als ganz unwahrscheinlich galt: Sie wird wohl wieder im Bundestag vertreten sein, nicht nur wegen der „Mission Silberlocke“.
Von arithmetischen und politischen Mehrheiten
Nach der Bundestagswahl drohen unklare Mehrheitsverhältnisse. Vor diesem Hintergrund erscheint Friedrich Merz' Attacke gegen die FDP nicht eben einleuchtend, schreibt Eckhard Jesse.
      
    