Caracas/Bogota (DT/KNA) Im Machtkampf in Venezuela hat Präsident Nicolas Maduro Papst Franziskus um Vermittlung angefragt. Er habe um Hilfe in einem Prozess gebeten, der einen Dialog ermöglichen soll, sagte der sozialistische Präsident dem Sender Sky 24 am vergangenen Montag. Sollte der Papst auf die Bitte eingehen, wäre es der zweite Anlauf des Vatikan, zwischen den beiden Lagern zu vermitteln. Der erste Versuch war gescheitert, nachdem Maduro im Sommer 2018 das frei gewählte Parlament aufgelöst und durch eine verfassungsgebende Versammlung mit linientreuen Anhängern ersetzt hatte. Kirchenvertreter warfen ihm damals vor, gegebene Zusagen nicht eingehalten zu haben.
Unterdessen laufen die Vorbereitungen für Hilfslieferungen aus Kolumbien nach Venezuela auf Hochtouren. Oppositionsführer Juan Guaido, der sich zum Interimspräsidenten ausgerufen hat, forderte, dass sich das Militär auf „die Seite der Menschlichkeit und der Hilfe“ stellen solle.
Auch die Venezolanische Bischofskonferenz forderte die Maduro-Regierung am Montag in einer Pressekonferenz auf, die notwendigen Genehmigungen für die Hilfslieferungen auszustellen. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Weihbischof Jose Trinidad Fernandez aus Caracas, bekräftigte, die Kirche stelle sich auf die Seite derer, die Hilfe am meisten bräuchten.