Vor einem Monat warfen die Massaker sunnitischer Milizen an den Alawiten in der syrischen Küstenregion ein Schlaglicht auf das „neue Syrien“ nach dem Sturz des Assad-Clans. Doch während die Weltöffentlichkeit längst wieder auf andere Krisenregionen blickt, lebt die alawitische Minderheit Syriens nun in Angst. „Wohin sollten sie fliehen?“, fragt der Projektkoordinator der „Initiative Christlicher Orient“ (ICO), Stefan Maier, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Der Libanon liegt selbst am Boden und will keine Flüchtlinge aufnehmen, insbesondere wenn es keine Hoffnung auf deren Rückkehr gibt.“ Dennoch sollen bis zu 30.000 Alawiten über die grüne Grenze in den Libanon geflohen sein.
Syriens Minderheiten leben in Angst
Die März-Massaker an der Mittelmeerküste richteten sich gegen die Alawiten. Aber auch Kurden, Drusen und Christen haben Anlass zu Wachsamkeit und Sorge.
