Amerika schwanke, so Kissinger, zwischen Hegemonie und Moral. Es sei zu groß, um nicht hegemonial zu sein, und zu religiös, um nicht auch moralisch zu sein. Das gilt auch für Kriegszeiten – und die Zeiten danach. Soll man die Demokratie im Irak und dann vielleicht auch in Syrien gewaltsam einführen? Der Bundeskanzler warnt bereits vor einer Wiederholung des Feldzuges, diesmal gegen Syrien. Doch inzwischen ist es belanglos, was die Deutschen denken. Sie werden in Washington ignoriert. Die emotional scharfen und unbewiesenen Vorwürfe des Kanzlers gegen die Bush-Regierung haben tiefe Wunden gerissen. Mit dieser Regierung wird es keine Verständigung mehr geben. Anders verhält es sich mit den anderen Anti-Kriegs-Nationen. Das Tischtuch ...
Syrien, der nächste Feldzug?
In seinem Standardwerk über die Vernunft der Nationen, das die Mechanik der Weltpolitik beschreibt, hat Henry Kissinger einmal das Dilemma der Weltmacht Nummer Eins, der Vereinigten Staaten von Amerika, aufgezeigt.
