Muss das so sein? Dass man einen ehemaligen Kanzler nicht nur drängt, sich aus der Nähe eines kriegführenden Diktators zurückzuziehen, sondern dass man ihn auch noch persönlich zu demütigen versucht? Gerade so gehen wir mit Gerhard Schröder um. Natürlich soll er sich aus jenen russischen Staatsunternehmen zurückziehen, die ihm viel Geld, uns aber schmerzliche Abhängigkeit von Russland beschert haben. Gewiss braucht er keine staatlich bezahlten Berliner Büros und Mitarbeiter, wenn er nichts mehr für unser Land tut. Und Strafe soll schon dafür sein, dass er Moskaus neuen Zaren hofiert und zu dessen Staatsverbrechen in Krieg und Frieden geschwiegen hat.
Berlin
Sündenbock Schröder
Jetzt auf den Altkanzler einzudreschen ist wohlfeil. Seine Russland-Politik wurde von vielen anderen fortgesetzt, meint der Politologe Werner Patzelt.