Seine Geheimwaffe sind die Zähne. Zum Verzaubern. Sein Gesicht wird zur Sonne, wenn er sie in voller Strahlkraft zeigt – zum ansteckenden Lachen. Spätestens dann scheint Widerstand gegen ihn zwecklos. Die leuchtend weißen Zähne machen zusammen mit dem lauten Klang der Freude und den dafür in Dienst genommenen Augen aus Obiora Francis Ike die unwiderstehliche Botschaft: Gott ist gut. Er lebt, was der Titel eines seiner Bücher ist: „Wende ein Gesicht der Sonne zu“ – und die Schatten fallen hinter dich.
Der 1956 in Nordwestnigeria geborene Priester ist auch Menschenrechtler. Und er ist eigentlich überall auf der Welt, wo er seit Jahren rastlos unterwegs ist, irgendwie zuhause. Besonders aber im Rheinland, wo er in Bonn mit einer Arbeit über die „Ethik bei Johannes Paul II.“ bei Lothar Roos promovierte Obi, wie ihn seine Freunde nennen, ist eine Art lebende Brücke zwischen Afrika und Deutschland.
Zugang zu Bildung schafft Frieden
Das Thema des Sozialethikers ist vor allem der Zugang zur Bildung Frieden schafft. Er will, dass Kinder Bildung haben können. Er weiß auch, dass Bildung vor Missbrauch und Ausbeutung schützen kann. „Bildung gibt einem Kind einen Schlüssel für die Zukunft“, sagt er. Dafür wird er in diesem Jahr geehrt mit dem Stephanus-Preis für verfolgte Christen. Die Stephanus-Stiftung in Frankfurt verleiht Ike den Preis als einem Menschenrechtler, der auch in Lebensgefahr an seinem Einsatz für die Jugend Nigerias festhalte.
Er gründete 1986 in Enugu das Katholische Institut für Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden (CIDJAP), sucht den Dialog mit Muslimen, war Generalivikar der Diözese Enugu, ist unter anderem Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), des Club of Rome, der K.D.St.V. Ripuaria Aachen im CV, Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der gleichnamigen Weltakademie. Seit 2016 ist er Direktor der Stiftung globalethics.net in Genf.
Wanderer zwischen den Welten
Der Wanderer zwischen den Welten ist beheimatet in der christlichen Wirklichkeit des fundierten Optimismus, also des mit der Hoffnung verknüpften Realismus. Dazu gehört vor allem sein Kampf für Bildung in Afrika und gegen die Christenverfolgung. Ob man mit ihm durch seine nigerianische Heimat über „Straßen“ mit großen Löchern schaukelt oder über deutsche Autobahnen: Obi bleibt stets derselbe, bleibt sich immer treu, verliert weder den Mut zur Entschiedenheit noch den Humor. Er ist ein wacher Geist. Never give up! Seine sichtbare Geheimwaffe ist immer einsatzbereit.
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