Deutschland dieser Tage ist ein Land mit ständig nach oben ausschlagender Erregungskurve. Einer hysterischen „Hetzjagd“ folgt die nächste. Dem Land ist der emotionale Puffer abhanden gekommen, der seine demokratischen Institutionen davor schützt, auf Verschleiß gefahren zu werden. Wir gehen damit amerikanischen Verhältnissen und ihrer politischen Unversöhnlichkeit entgegen. Chemnitz (S. 22) und jetzt Köthen (S. 5) haben uns – wenig überraschend – vor Augen geführt: Ja, extremistische Ränder gibt es. Das ist schlimm, wenn es auch Aufgabe verantwortungsvoller Medien und Politiker wäre, genau hinzuschauen und zu gewichten: Nicht jeder hässliche Aufmarsch von Rechtsextremisten rechtfertigt schon Weimar-, Weimar-Rufe.
Leitartikel
Grüße aus der Welt der Funktionäre
Wo die Kirche als politischer Akteur wahrgenommen wird, wird sie nicht die zusammenführende gesellschaftliche Kraft sein können, die sie sein will und muss. Von Oliver Maksan