Am Abend des großen jüdischen Versöhnungsfestes Yom Kippur gab der Rabbiner Chaim Kanyevsky, eine der führenden Autoritäten des ultra-orthodoxen Judentums in Israel, eine Kandidatenempfehlung für die Bürgermeisterwahl in Jerusalem am 30. Oktober. Durch seine Entscheidung wurde nicht nur ein Riss innerhalb der jüdischen Ultraorthodoxie sichtbar, sondern sie zeigt auch Spannungen auf im Verhältnis zu Premierminister Benjamin Netanyahu. 40 Prozent der Wahlberechtigten in Jerusalem sind Palästinenser. Sie boykottieren jedoch traditionell seit der israelischen Eroberung Ost-Jerusalems und der Altstadt die Kommunalwahlen. 35 Prozent der verbleibenden Wahlberechtigten gehören dem ultra-orthodoxen Judentum an.
Politik
Machtfaktor Ultra-Orthodoxe
Bei der Oberbürgermeister-Wahl in Jerusalem sind ihre Stimmen entscheidend. Von Till M. Steiner