So denkt 2017 auch SPÖ-Chef Christian Kern, und will damit seinen Parteivorsitz, ja vielleicht sogar den Kanzlerposten retten. Fakt ist, dass die bisherige Kanzlerpartei SPÖ bei der Wahl am Sonntag auf Platz zwei degradiert wurde. Für diesen Fall hatte Kern im Wahlkampf den Weg in die Opposition versprochen: „Die SPÖ wird als Nummer zwei nicht in der Regierung sein. Die SPÖ wird entweder den Bundeskanzler stellen oder den Oppositionsführer.“ Am Wahlabend klang es dann anders: Kern schwadronierte von staatspolitischer Verantwortung, der sich die SPÖ nie entziehe. Am Montag ließ er sich vom SPÖ-Vorstand grünes Licht für Gespräche mit ÖVP und FPÖ geben.
Leitartikel
Kanzler Kern spielt falsch
„Opposition ist Mist. Lasst das die anderen machen – wir wollen regieren.“ So sprach 2004 Franz Müntefering, als ihn die SPD zum Vorsitzenden wählte. Von Stephan Baier