Es werden Tage der schönen Bilder sein, die das katholische Deutschland ab Christi Himmelfahrt in Münster produziert: Da wird es einen beeindruckenden Aufmarsch von Politprominenz geben, die Kanzlerin und der Bundespräsident an der Spitze. Diese werden vor entzücktem Publikum betonen, wie wichtig das Engagement der Christen und der Kirchen sei etc. Die Veranstalter des Katholikentags wiederum werden sich auf die Schulter klopfen vor soviel Anschlussfähigkeit an die Gesellschaft. Es ist derweil eine Inszenierung von Relevanz. Das kirchliche Christentum in Deutschland ist schwach wie nie. Zahlenmäßig stark wie in den fünfziger Jahren, reich an sprudelnden Kirchensteuermitteln und einem beeindruckenden Apparat, wird doch keine einzige ...
Leitartikel: Inszenierte Relevanz
Von Münster werden Bilder einer mit sich selbst beschäftigten Kirche ausgehen. Die Erneuerung des Katholischen muss von woandersher kommen. Von Oliver Maksan
