Kurden bieten Bagdad Kompromiss

Ergebnis des Referendums könnte eingefroren werden

Erbil (DT/dpa) Im Konflikt mit Bagdad um die Autonomiebestrebungen der irakischen Kurden hat die kurdische Regionalregierung in der Nacht zum Mittwoch angeboten, das Ergebnis des Unabhängigkeitsreferendums einzufrieren. Damit solle Gesprächen mit der irakischen Regierung eine Chance gegeben werden, berichtete die Nachrichtenseite Rudaw. Die Kurdenregierung wolle weiteren Krieg und Blutvergießen zwischen kurdischen und irakischen Truppen verhindern, zitierte die Nachrichtenseite aus einer Mitteilung der Regierung in Erbil. Gleichzeitig wurde eine sofortige Feuereinstellung und ein Ende aller militärischen Operationen in der Region angekündigt.

Zuvor schon waren die Wahlen des Präsidenten und des Abgeordnetenhauses in der Region verschoben worden. Drei bedeutende kurdische Parteien einigten sich am Dienstag nach Angaben von Rudaw darauf, dass die Abstimmung statt am 1. November erst acht Monate später abgehalten wird. Die Wahlkommission hatte die Vorbereitungen zu den Wahlen bereits vergangene Woche auf Eis gelegt.

Nach einem kurdischen Unabhängigkeitsreferendum vor einem Monat, dem mehr als 92 Prozent der Wähler zustimmten, hatten die Spannungen zwischen Bagdad und der kurdischen Führung zugenommen. Die Zentralregierung lehnt eine Abspaltung strikt ab.

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