Selbst als die Anklägerin von Pater Hermann Geißler im September für einen Artikel in der Wochenzeitung „Die Zeit“ den Beschuldigten kenntlich gemacht hat, war nicht die Rede von Ausübung pastoraler Macht oder gar von Gewalt. Das damalige Verhalten des nun nicht mehr im Dienst der Glaubenskongregation stehenden Geistlichen der Gemeinschaft „Das Werk“ mag man als unklug oder peinlich bezeichnen, aber es in der Schublade „sexueller Missbrauch“ abzulegen, wäre unredlich, zumal der Beschuldigte seine Unschuld beteuert und der Ausgang eines kanonischen Verfahrens erst noch abzuwarten ist. Aber so ist die Stimmung.
Kommentar: Hexenjagd
Sexuelle Gewalt im kirchlichen Raum hat sich die Kirche selbst eingebrockt. Von Guido Horst