Frankreich durchlebt derzeit ein Wechselbad der Emotionen. Das liegt sicher an den Streiks von Eisenbahnern, Müllabfuhr, Rentnern, Studenten – aber das ist man fast gewohnt. Es liegt auch an einem alten Gespenst, das man vertrieben glaubte und das wieder umgeht: der Judenhass. Dieses Gespenst hat diesmal nicht nur in den Medien, die ihren Antisemitismus meist in verzerrte Nachrichten über Israel kleiden, sondern ganz real mitten in Paris zugeschlagen. Die 85-jährige, verwitwete Holocaust-Überlebende Mireille Knoll wurde in ihrer Wohnung von einem Muslim ermordet. Und das ist, ob man will oder nicht, symptomatisch. Die Reihe dieser Morde aus Judenhass in Frankreich wird immer länger.
Kommentar: Die Wurzeln des Hasses
Von Jürgen Liminski