Fast klang es wie eine Seligsprechung zu Lebzeiten: Durch seine „jahrzehntelange Selbstaufopferung“ und „fruchtbringende Arbeit“ sei Wladimir Putin bereits „Teil der vaterländischen Geschichte“. Insbesondere stärke Russlands Präsident die „moralischen Grundlagen im Leben der Gesellschaft“. Kein Geringerer als das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., lobte den Kremlchef zu dessen 62. Geburtstag mit solchen hymnischen Worten. Kyrill beschwor am Dienstag die „konstruktive Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat“ sowie die „traditionellen geistig-moralischen Ideale, die unser Vaterland in seiner großen Geschichte und Kultur geprägt haben“.
„Ihre neue Ideologie ist das eurasische Imperium“
Das „Reich des Bösen“ lag zwar ein Jahrzehnt im Koma, aber es starb nie, meint der ukrainische Kirchenhistoriker Oleh Turiy. Von Stephan Baier