Egal wie man es dreht und wendet, Flucht und Vertreibung sind immer von Übel. Menschen verlieren ihre Heimat, ihren Besitz und nicht zuletzt ihr soziales und kulturelles Umfeld. Viele verlieren es für immer, weil die Zerstörungswut der Aggressoren umfassend ist. Der Krieg in Syrien brachte viele Menschen vermutlich dauerhaft nach Europa, die vor Gewalt und Zerstörung flohen. Wo Menschen vor Krieg und Terror fliehen, ist Hilfe Christenpflicht.
Grenzen, Herzen und Häuser sind offen
Auch aus Afrika suchen viele Menschen den Weg von südlich der Sahara ins ferne Europa. Hier geht es um Migration, die getrieben ist von der Hoffnung auf ein besseres Leben. Das ist berechtigt, doch hier bedarf es einer klugen Steuerung der Migration. Denn oft genug endet das sehnlich erhoffte bessere Leben wegen völlig falscher Vorstellungen in Kulturschock oder sogar in Kriminalität. Viele schockiert noch immer die abweisende Haltung vieler Europäer. Angst vor importiertem Islamismus ist jedoch ein starkes Motiv. Viele Europäer, sei es in Ungarn, sei es in Polen oder Griechenland, aber durchaus auch in der Türkei legten eine restriktive Haltung gegen Migration an den Tag.
Ganz anders stellt sich die Situation für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine dar. Grenzen, Herzen und Häuser sind offen. Allen voran den Polen mit über zwei Millionen ukrainischen Flüchtlingen im Land gebührt großer Respekt und hohe Anerkennung. Gleiches gilt für Ungarn. Selbst die Türkei öffnet ihre Grenzen für Ukrainer. Die offenen Türen für jene, zumeist Frauen und Kinder, denen der Krieg das Lebensumfeld, den Besitz und die Heimat genommen hat, zeigt das humanitäre Gesicht von Europa.
In der Düsternis dieses scheußlichen Kriegsverbrechens gegen ein ganzes Volk mitten in Europa ist die warmherzige Hilfsbereitschaft ein Hoffnungszeichen. Auch in Deutschland, wo einst ein obrigkeitliches "Wir schaffen das" eher für Empörung als für Hilfsbereitschaft sorgte, krempeln ganz ohne Framing die Menschen jetzt einfach die Ärmel hoch und helfen, wo sie können. So muss das sein.
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