Früher galt Mali in Europa als Musterland der Demokratie in Westafrika. Statt Militärputschs wie in vielen anderen afrikanischen Staaten gab es freie Wahlen und eine lebendige Debatte unter den zahllosen politischen Parteien. Zwar sind in Mali noch immer viele politische Bewegungen aktiv, aber die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst. Auch wegen der Ignoranz, die viele Politiker gegenüber den wachsenden Problemen des Landes zeigen. Nur allzu gern redet der Amtsinhaber und wahrscheinlich auch neue Staatspräsident Ibrahim Boubacar Keita die Lage schön. Dabei häufen sich die Schwierigkeiten: Radikale Islamisten gefährden die Sicherheit im Norden und im Zentrum Malis. Staatliche Ordnung hat dort oft aufgehört zu existieren: Es gibt ...
Gastkommentar
Musterstaat auf Abwegen
Für die deutschen Soldaten ist es aktuell der zweitgrößte Auslandseinsatz überhaupt. Von Ulrich Delius