Am 6. Mai dieses Jahres waren rund 3,6 Millionen libanesische Wähler aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Der ordnungsmäßige Ablauf ist schon ein kleiner politischer Erfolg gewesen, nachdem in dem politisch instabilen Land neun Jahre lang nicht gewählt werden konnte. Das konfessionalistische Herrschaftssystem des Landes wurde aber nicht verändert, weil weiterhin die Hälfte der insgesamt 128 Sitze im Parlament an die Christen, die andere Hälfte an Muslime gehen. Die politische Zersplitterung auch der Christen hat eine lange Tradition. Der laut Verfassung christliche Staatspräsident, gegenwärtig der Maronit Michel Aoun, führt die Freie Patriotische Bewegung an.
Politik
Flucht nach vorne
Nach Libanon-Wahl: Politik muss Flüchtlingsproblem lösen. Von Gerhard Arnold