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Ein päpstlicher Weckruf

Papst Franziskus hatte mit seinen dramatischen Warnungen recht. Heute manifestiert sich die tiefe moralische Krise des Westens in weltpolitischer Schwäche.
Papst Franziskus und das diplomatische Korps beim Heiligen Stuhl
Foto: imago stock&people (imago stock&people) | In seiner Ansprache an das diplomatische Korps beim Heiligen Stuhl sandte der Papst einen deutlichen Weckruf in die Welt.

Vielen kann man vorwerfen, schlafwandlerisch in jene Katastrophen gestolpert zu sein, die sich heute in der Ukraine, in Nahost und im Kaukasus, morgen vielleicht im Ost- und Südchinesischen Meer abspielen: Politikern, die Wladimir Putin für einen seriösen, rationalen Gesprächspartner hielten, die auf Wandel durch Handel setzten, die im Namen einer globalisierten Wirtschaft Abhängigkeiten von China zuließen, aber auch vielen Medien, die Wunschdenken und Wirklichkeit verwechselten. Papst Franziskus war jedoch nie naiv: Bereits im Juni 2015 warnte er bei seinem Besuch in Sarajevo, es gebe „eine Art Dritter Weltkrieg, der stückweise geführt wird“.

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