„Im Nebel ruhet noch die Welt/ noch träumen Wald und Wiesen“ beginnt Septembermorgen, eines der bekanntesten und reinsten Naturgedichte des schwäbischen Dichters Eduard Mörike, der am 8. September 1804 in Ludwigsburg geboren wurde. Fällte der Name Mörike, stellt sich noch in vielen Köpfen das Bild eines ältlichen, bebrillten, gütigen Pfarrers ein, der lesend oder fabulierend durch seinen Garten spaziert und zwischen poetischen Gedankenspielereien seine Rosen pflegt. Wie weit liegt dieses Bild von der Realität! Kaum etwas verlief in Mörikes Leben so verträumt wie in Septembermorgen, sein Charakter besaß mehr Schärfen als das untiefe Dichterpfarrersbild verrät, viele seiner Werke sind nichts weniger als harmlos, sie sind ...
Ein Idyllendichter war er nicht
Ein Leben von Krisen geplagt – Zum zweihundertsten Geburtstag von Eduard Mörike