Zeichnet sich in Ankara eine Rückbesinnung auf die neo-osmanische Außenpolitik der frühen Erdoğan-Jahre ab? Indizien sprechen dafür. Während die westliche Öffentlichkeit auf das scharfe Vorgehen der türkischen Exekutive und Justiz gegen die kemalistische CHP und ihre populärsten Bürgermeister blickt, spielt Präsident Recep Tayyip Erdoğan die kurdische Karte: Nachdem die kurdische Arbeiterpartei PKK ihre Selbstauflösung beschloss und einen Teil ihrer Waffen vernichtete, scheint der Weg frei für eine pragmatische Verständigung.
Die neo-osmanische Wende Erdoğans
Zwischen Kurdenfrage, Syrien und Zypern versucht der türkische Präsident, alte Visionen von regionaler Hegemonie neu zu beleben, jenseits europäischer Erwartungen.
