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Die janusköpfige Außenpolitik der Sowjetunion

Vor 100 Jahren wurde die Sowjetunion gegründet. Im Selbstverständnis des Staates spiegelt sich die zwiespältige Haltung der Bolschewiki in der Nationalitätenfrage wider.
Stalin und Lenin 1922
Foto: - (dpa) | Wladimir Iljitsch Lenin (l.) favorisierte einen föderalen Aufbau, während Josef Stalin (r.) an den russischen Nationalismus anknüpfen wollte.

Die Bolschewiki hatten im Oktober 1917 die Macht in Russland – dem „schwächsten Glied der Kette der imperialistischen Staaten“ (Lenin) – mit dem Ziel erobert, die ganze Kette durch die Weltrevolution zu beseitigen. Ihren Kampf um die Macht in Russland fassten sie zunächst ausschließlich als Dienst an der Weltrevolution auf, nicht als Selbstzweck. Sie waren im Übrigen davon überzeugt, dass ohne die Hilfe der Revolution in den hoch entwickelten Industrieländern, das bolschewistische Regime in Russland den Zweikampf mit dem „Weltkapital“ nicht werde bestehen können. Die tatsächliche Entwicklung der Jahre 1918 bis 1920 hat die Prognosen und die Erwartungen der Bolschewiki widerlegt.

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