Offiziell ruht zwar die Parteimitgliedschaft des Bundespräsidenten, aber wenn Frank-Walter Steinmeier die Fehler seiner Russland-Politik öffentlich bekennt, dann ist das nicht nur ein individueller Bußakt des deutschen Staatsoberhauptes, sondern berührt auch direkt seine Partei. Denn für die SPD gehörte er schließlich dem Kabinett an, in ihrem Namen gestaltete er gut ein Jahrzehnt lang deutsche Außenpolitik. Natürlich, mit am Regierungstisch, und zwar am Kopf, saß in dieser Zeit Angela Merkel. Also haben auch die Christdemokraten noch einiges aufzuarbeiten. Aber im Moment ist die SPD die Kanzlerpartei. Darum ist es von besonderer Brisanz wie die deutschen Sozialdemokraten grundsätzlich ticken.
Berlin
Die ertappten Sozis
Steinmeiers Eingeständnis, in der Russland-Politik Fehler gemacht zu haben, ist ein Symptom für Lebenslügen, die bis heute die Politik der SPD prägen.