Die abendländische Geschichte ist geprägt von so zahlreichen Erbfeindschaften, dass man sich die Frage stellen kann, welche europäische Nation im Laufe der Zeit noch nicht so ziemlich jede andere als absoluten Gegner betrachtet hat. Die sogenannte deutsch-französische Erbfeindschaft ist also nur eine von unzähligen Rivalitäten und tritt erst recht spät in der Geschichte auf: Vor den deutschen Einigungskriegen waren es vor allem die Habsburger und dann England, die als wichtigstes Gegengewicht gegen Frankreich betrachtet wurden, während Preußen oft genug auf französischer Seite stand und das späte Heilige Römische Reich ohnehin kein ernstzunehmender politischer Akteur mehr war.
Das Tandem ist aus dem Tritt
David Engels schildert, wie das deutsch-französische Projekt an neuen Realitäten und kulturellen Brüchen zu scheitern droht – und warum es dennoch Hoffnung gibt.
