Auf dem Platz zwischen der Kathedrale St. Stanislaus und St. Ladislaus und ihrem in der litauischen Hauptstadt Vilnius frei stehenden Glockenturm ist im Pflaster ein Stein eingelassen, der in farbigen Glaslettern das Wort „Stebuklas“ (Wunder) trägt. Von hier aus verband am 23. August 1989 um genau 19 Uhr und für genau fünfzehn Minuten eine 600 Kilometer lange Menschenkette die Hauptstädte der drei baltischen Republiken Riga, Tallinn und Vilnius. Mit der Aktion, dem „Baltischen Weg“, wurde an den Hitler-Stalin-Pakt von 1939 erinnert, in dessen geheimem Zusatzprotokoll vereinbart war, dass die baltischen Staaten an die Sowjetunion fielen.
Das Baltikum schaut mit Sorge auf Russland
Der russische Aufmarsch an der ukrainischen Grenze verunsichert die Menschen im Baltikum. Drei Jahre nach ihrer Unabhängigkeit fürchten sie, wieder unter die Einflusssphäre Moskaus zu geraten.
