Ist ein moralischer Unterschied zu machen zwischen denjenigen Soldaten, die auf der „gerechten“ Seite kämpfen, und jenen, die für einen ungerechten Angreifer oder Rechtsbrecher ins Feld ziehen? Es herrscht ein Konsens darüber, dass man selbst als Soldat niemals für eine Sache Gewalt anwenden darf, von der man erkannt hat, dass sie Unrecht ist. Daher muss ihnen stets auch die Gewissensfreiheit zugestanden werden, „nein“ zu sagen. Wie aber steht es um den „moralischen Status“ von Soldaten, die nicht erkennen, ob sie zu Recht oder zu Unrecht in ein Kampfgeschehen eintreten? Moralisch könnte man fordern, dass im Zweifel der Kampf zu unterlassen ist.
Wider die Totalisierung der „Kulturkämpfe“
Die Vorab-Delegitimierung politischer Gegner wirkt spaltend, schreibt Bernhard Koch. Der Ethiker plädiert für eine „Genfer Konvention“ des politischen Diskurses.
