Häufig wird die Zunahme von Wählern sogenannter „rechtspopulistischer“ Parteien damit erklärt, dass diese Menschen von Ängsten getrieben würden. Die komplexer werdende Welt würde sie überfordern, daher suchten sie nach einfachen Antworten, die „rechte“ Parteien bereitstellten. Nun mag es in vielen Fällen solche Motivationslagen geben und tatsächlich ist Politik immer auch etwas „Angstmanagement“ (zum Guten und zum Schlechten), aber derartige Pathologisierung von Wahlverhalten gibt sich nur vordergründig einfühlsam und verständnisvoll, ist aber hintergründig degradierend und herablassend. Die Reduktion des politischen Gestaltungswillens auf psychologische Faktoren lässt sich ja immer vornehmen: Auch ...
Wähler nicht pathologisieren
Mit Ängsten lässt sich nicht jede Wahlentscheidung erklären. Stattdessen sollte man die Anliegen und Beweggründe der Bürger ernst nehmen.
