Ist in der Debatte um Frauke Brosius-Gersdorf inzwischen alles gesagt? Fast alles. Unter dem Titel „Der barmherzige Samariter“ dieser Kolumne scheint mir wichtig, eins nochmals deutlich zu unterstreichen: Es ist ausdrücklich die Idee des christlich begründeten Sozialstaates, dem Menschen im Straßengraben, am Rand der menschlichen Gesellschaft, nicht einfach die Freiheit zu lassen, dort im Graben zu verrecken – Verzeihung für den ungewohnt rustikalen Ausdruck! – und nur auf Anfrage zu helfen, sondern selbstverständlich davon auszugehen, dass jeder Mensch leben will (und nach christlichem Glauben: leben soll als Gottes Geschöpf) und zum Leben und zum Überleben zu verhelfen, damit ein gutes Leben daraus werde.
Von der Abtreibungsfrage im Sozialstaat
Ja richtig, Frau Brosius-Gersdorf: Nach Kant und Katholischer Lehre ist jede direkte Tötung eines unschuldigen Menschen immer und überall unerlaubt. Und im Sozialstaat erst recht.
