Am Morgen des 8. Juni hatte Anna ihre Begegnung mit Gott. Oben, auf dem Gipfel des Monte Faro. Der dichte Nebel, der seit Stunden über dem 1 234 Meter hohen Berg hing, hatte sich gerade gelichtet, als die Pilgerin diese spirituelle Erfahrung machte. Noch beim Aufstieg hatte sie kaum die Hand vor Augen gesehen. Jetzt: ein befreiter, weiter Blick auf einen endlosen Himmel. Zu sehen sind auch von Eichen und Seekiefern bedeckte Hügel sowie das Silber der Brandungen an den Rías Baixas. Und dort, ganz in der Ferne: Ist das nicht die Spitze der Kathedrale von Santiago de Compostela? „Plötzlich fiel alles von mir ab“, erzählt die 63-Jährige.
Mehr Kirchen als Pilger
Kaum Wanderer auf der Strecke. Dafür hinter jeder Biegung eine romanische Kirche: Wer auf dem Jakobsweg Ruhe sucht, der ist auf dem Winterpilgerweg genau richtig.
