Überfahren vom Lieferwagen der Hakenkreuz-Wäscherei. So hätte die Schlagzeile lauten können, wenn das Schicksal für Heinrich Böll einen Unfalltod mit ironischer Note vorgesehen hätte. Als Soldat mehrfach verwundet, kurz vor Kriegsende desertiert, und dann wäre ausgerechnet ein Transporter der Wäscherei Swastika Laundry Böll fast zum Verhängnis geworden. Kurz nach seiner Ankunft in Dublin im Jahr 1955 wollte er eilig eine Straße nahe der heutigen Heuston Station überqueren. Beim Anblick des Hakenkreuzes auf dem Wagen, der dicht vor ihm zum Stehen kam, glaubte er im ersten Schreck, beinahe unter die Räder eines ausgemusterten Wagens des Völkischen Beobachters (Hitlers Propagandablatt) geraten zu sein.
Dublin
Erkältete Herzen
Kaum ein anderer Deutscher hat das katholische Irland so geliebt wie er – Heinrich Böll. Eine Entdeckungsreise durch Dublins Kirchen auf den Spuren des Schriftstellers.