Es ist früher Nachmittag. Über den sattgrünen, dicht bewachsenen Hängen der Sierra Maestra, der mächtigen Gebirgskette im Süden von Kuba, hängen tief und schwer dunkle Wolken. Auf einem Hügel mitten im Regenwald leuchten die drei gelben Türme der Basilica El Cobre im Gewitterhimmel. Die Basilika ist das Zentrum der katholischen Kirche der Karibikinsel. Und sie beherbergt die Heiligenfigur der Schutzpatronin von Kuba, die Virgin de la Caridad. Auf dem kleinen Marktplatz von El Cobre, 20 Kilometer westlich von Santiago de Cuba, hocken ein paar Männer mit ihren Trommeln am Fuße der Basilika. Im Schatten der Bäume wiegen sich einige Zuschauer bedächtig im Klang der afrikanischen Rhythmen. Es ist schwül und heiß.
Reise und Lebensart
Eine Madonna für alle
Die schwarze Maria im kubanischen El Cobre ist die Schutzheilige der Kubaner. Nicht nur Katholiken sprechen der „Virgin de la Caridad“ Heilkräfte zu Von Anja Menzel