Es kommt nicht auf gewaltige Dimensionen, kostbares Dekor, hochstehende Kunstwerke an, damit ein Ort sich mit der „Stimmungskraft“ des Heiligen auflädt, wie es der Religionswissenschaftler Rudolf Otto nannte. Eine lange Praxis des Gebetes, wiederkehrende Höhepunkte liturgischer Feiern, das Wirken heiligmäßiger Menschen vermögen es, diese „Stimmungskraft“ auch an einen unscheinbaren Ort zu binden. Das wohl außerordentlichste Beispiel dafür ist die Portiunkula-Kapelle im Tal von Assisi, von der die Berufung des heiligen Franziskus ausging, dessen Orden bald weit in die Welt hinausstrahlte.
Die stille Kraft der Klause
Die Einsiedelei auf dem Schaesberg in den Niederlanden zeigt beispielhaft, wie sich eine bescheidene, kleine Kultstätte zum spirituellen Bezugspunkt einer ganzen Region entwickeln kann.
