Es gibt bestimmte Dinge im Leben, auf die kann man sich verlassen: Thomas Gottschalk überzieht grundsätzlich jede Samstagsabendshow. Bei Tante Monika steht um punkt zwölf das Mittagessen auf dem Tisch. Und die SPD hat Personalprobleme. Die neueste Folge dieser unendlichen Geschichte trägt den Namen von Rolf Mützenich. „Rolf wer?“, mögen Menschen fragen, die nicht regelmäßig den Pressedienst der SPD-Bundestagsfraktion lesen und deswegen nicht wissen, dass der Mann diesem Club vorsteht.
Damit wäre schon erklärt, warum auch diese Personalie ein Problem ist, aber noch nicht, warum ausgerechnet die Parteispitze Mützenich als möglichen Kanzlerkandidaten ins Visier genommen hat. Nun, die SPD hat eine Seele. Andere Parteien haben einen Kasse oder ein Programm, die SPD eine Seele eben, und die will umsorgt werden. Kurz, die Genossen brauchen etwas fürs Gemüt. Mützenich hat, wie man hört, schon einen Spitznamen: Sie nennen ihn Mütze. Und da liegt der Hase im Pfeffer: Schauen wir auf die Riege der Spitzen-Genossen der letzten Jahrzehnte: Münte, Schmidt-Schnautze, Willy-Wolke – alle haben einen Spitznamen: Wir sehen: Namen machen Leute – auch in der SPD.
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