Bertolt Brechts Drama „Der gute Mensch von Sezuan“ (Uraufführung am 4. Februar 1943, Schauspielhaus Zürich) ist ein Stück über Moral in schlimmen Zeiten. Es geht darin um die Frage, ob ein „guter Mensch“ sich „bösen Umständen“ entziehen kann. Brecht verneint diese Frage: Erst muss sich die Welt ändern, dann kann sich der „gute Mensch“ entfalten. In einer schlechten Welt werden auch die besten Menschen irgendwann korrumpiert sein. Adorno hat ihn später mit der vielzitierten Aussage bestätigt, es gäbe „kein richtiges Leben im falschen“.
Würzburg
Moral für Institutionen?
Ethische Perspektiven für komplexe Probleme verlangen neue Denkansätze.