Der in Alexandrien wirkende Priester Arius war von einem brennenden Anliegen beseelt. Er wollte die christliche Glaubensverkündigung, modern gesprochen, anschlussfähig machen, kompatibel mit den denkerischen Standards seiner Zeit. Diese waren damals insbesondere von der Philosophie des Mittelplatonismus bestimmt, einer Weiterentwicklung der Lehren Platons. Nicht nur der biblische Monotheismus, den die junge Kirche als unaufgebbares Erbe vom Judentum übernommen hatte, ließ allein die Vorstellung zu, Gott könne nur ein Einziger sein. Auch die zeitgenössische Philosophie war der Auffassung, dass nur die Einheit göttlich sei, Vielheit hingegen Zerfall der Einheit bedeute, also grundsätzlich unvollkommen bleibe. Die biblische Rede vom ...
Ein Bollwerk gegen die Verweltlichung
Wie die Konzilsväter von Nizäa sich der Sprache griechischer Philosophen bedienten, um das Glaubensbekenntnis und die Glaubenslehre vor der Verwässerung durch den Zeitgeist zu bewahren.
      
    