Wenn wir akzeptieren, dass es so etwas wie die Wahrheit gibt, und zwar als die Wahrheit, und wenn wir zudem der Meinung sind, diese sei für uns erkennbar, dann müssen wir im Erkenntnisprozess zwei Dinge zusammenbringen: die Wirklichkeit, wie sie unabhängig von uns existiert, und unsere (mehr oder minder geteilte) Wahrnehmung in intersubjektiv vermittelbarer Form. Üblicherweise ist diese Form die Sprache. Nicht zufällig muss man sich im Griechischen für "Vernunft" und "Wort" nur eine Vokabel merken: logos. Das, was die Vernunft erkennt, wird ins Wort gebracht, um in dieser Gestalt versteh- und verhandelbar zu sein.
Die Mutter aller Wahrheitstheorien
Schon Aristoteles und Thomas von Aquin wussten es: Die Korrespondenztheorie der Wahrheit ist der Klassiker, um den Prozess einer Annäherung an die Wahrheit zu beschreiben.
