Die Forschung mit humanen Stammzellen ist schlecht beleumundet. Wenn auch nicht bei jedem, so doch bei vielen. Ein Grund: Ausgerechnet die Zellen, die Stammzellforscher als „Goldstandard“ betrachten, sind ihrem Zugriff naturhaft entzogen. Denn embryonale Stammzellen (ES-Zellen), gern auch als „Alleskönner“ bezeichnet, kommen ausschließlich in Embryonen vor. Den Weg ins Labor finden sie nur, wenn sie zuvor aus Embryonen „abgeleitet“ werden, die für künstliche Befruchtungen erzeugt wurden. Was in der Fachsprache der Stammzellforscher nach einer mathematischen Operation klingt, ist in Wirklichkeit ein Verbrechen. Jedenfalls dann, wenn es sich bei ihnen um menschliche Embryonen handelt.
Synthetische Embryonen
Der letzte Frevel
Kürzlich sorgten Forscher aus Großbritannien und Israel weltweit für Schlagzeilen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, ihnen sei es gelungen, embryoartige Gebilde im Labor herzustellen. Selbst in „Nature“ und „Science“ war von der Erschaffung „synthetischer Embryonen“ die Rede.