Vor Kurzem kam es einem so vor, als sei der Winter vorbei und der Frühling hätte begonnen. Die Sonne schien herrlich warm und die Frühlingsblumen kamen zum Vorschein. Doch dann kam wieder bittere Kälte und Schnee. Sollen wir deshalb die Hoffnung auf den Frühling und die warmen Sommermonate aufgeben? Natürlich nicht! Das weiß doch jedes Kind, dass sich der Winter jedes Jahr aufs Neue auch wieder verabschiedet.
Schwere Zeiten fühlen sich oft ewig lang an
Wie mit den Jahreszeiten ist es auch mit unserem Leben. Immer wieder gibt es ein Auf und Ab. Stecken wir allerdings gerade in einer schweren Zeit, fühlt sich diese oft ewig lang an. Da ist zum Beispiel Lukas, der sogenannte „Klassenclown“. Alle finden ihn witzig, außer die Lehrerin. Daher wird er auch ziemlich oft ermahnt und zurechtgewiesen. Eigentlich möchte er gar nicht mehr der Klassenclown sein und oft ist er traurig, wenn er allein ist. Doch alle kennen ihn als den „Lustigen“. Friederike fällt es unglaublich schwer, in der Schule locker und fröhlich zu sein. Sie ist sehr schüchtern und vieles ist ihr oft auch zu laut. Ach, wie sie sich doch wünscht, so lustig und frei wie Anna zu sein. Dann wäre das Leben sicher leichter, glaubt sie. Richard ist in der Schule immer ganz aufgewühlt. Er weiß einfach nicht, wieso seine Eltern zu Hause immer so viel streiten müssen. Es macht ihn wütend und traurig zugleich. Oft stört er den Unterricht, weil er sich nicht konzentrieren kann. Aber keiner weiß, warum es ihm eigentlich so geht. Wenn die wüssten, was bei ihm zu Hause los ist. Marie hat sich mit ihrer besten Freundin gestritten. Es scheint so, als könnten sie sich gar nicht mehr vertragen. Ihr Herz tut ihr so weh und sie wünschte, alles wäre wieder wie vor dem Streit.
Vielleicht geht oder ging es auch dir einmal wie einem dieser Kinder? Vielleicht gibt es bei dir auch etwas ganz anderes, was schwer für dich ist. Die Fastenzeit ist eine sehr gute Zeit, mit solchen Dingen zu Jesus zu kommen. Such dir einfach einen Ort, wo du ganz allein bist, und erzähl ihm alles, was dich beschäftigt. Du brauchst nichts vor ihm zu verheimlichen und kannst so lange reden, wie du willst. Manchmal meinen wir, Jesus bräuchten wir so etwas nicht zu erzählen, weil er ja sowieso schon alles weiß. Das stimmt, er weiß schon alles. Und er weiß und sieht alles sogar noch viel besser als wir selbst. Aber sein größter Wunsch ist, dass wir ihm selbst alles erzählen, was uns beschäftigt. Er möchte es von dir ganz persönlich erfahren, wie es dir in diesem Moment geht. Wenn du dich traust, ihm alles ganz frei zu erzählen, kann eine wunderschöne und tiefe Freundschaft zwischen dir und Jesus wachsen. Er hört zu und du wirst sehen, er antwortet auch und zwar auf seine ganz eigene Weise.
Weißt du eigentlich, dass Gott sehr gerne durch seine Schöpfung zu uns spricht? Wir müssen Ihn nur fragen, was er uns sagen will und ganz aufmerksam zuhören. Bald werden wir sehen, dass es endlich Frühling wird und die Tage immer wärmer werden. Der Schnee wird schmelzen, die Vögel immer mehr zwitschern und die Blumen blühen. Dieses Wunder der Natur erleben wir jedes Jahr neu. Jesus sagt uns dadurch immer wieder: „Seht, ich mache alles neu.“ (Offenbarung 21,5) In der Natur, aber auch in deinem Leben. Du fragst dich vielleicht, wann sich denn manche Dinge in deinem Leben endlich ändern. Weißt du, wo die größten Veränderungen passieren? An einem ganz verborgenen Ort: in deinem eigenen Herzen. Wenn du dich entscheidest, dich Jesus anzuvertrauen und ihm dein Herz zu öffnen, wird er es auch verändern. Plötzlich ist da nicht mehr Traurigkeit, sondern Freude und nicht mehr Angst, sondern ganz viel Mut. Ein verändertes Herz kann Berge versetzen.
Wer Jesus im Herzen trägt, darf immer froh sein
Den Frühling krönt jedes Jahr das Osterfest. Es ist das Fest des Lebens, denn Jesus hat über den Tod triumphiert. Wir feiern Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag als das sogenannte „Heilige Triduum“. In jeder heiligen Messe feiern wir die Geschehnisse dieser drei Tage. Genauso gehören auch Leid und Freude in unserem Leben oft zusammen. Eins darfst du aber fest glauben: Mit Jesus hast du eine unzerstörbare Hoffnung, dass am Ende alles gut wird. Er lebt und er regiert in dieser Welt! Nicht wie die Herrscher, die wir kennen, sondern in den Herzen der Menschen, die ihm dort einen Platz schenken. Er ist unser „König der Herzen“. Wer ihn im Herzen trägt, darf immer froh sein, auch dann, wenn unser Leben manchmal schwer ist.
So kannst du mit Jesus in den Frühling gehen:
1. Mache einen Frühjahrsputz in deinem Zimmer. Was gehört abgestaubt? Was kommt in den Mülleimer? Wo müssen Dinge neu sortiert werden? Das alles kann dir helfen, auch innerlich zu Ruhe und Freude zu finden.
2. Richte dir eine kleine Gebetsecke ein. Falls du einen solchen Ort nicht sowieso bereits hast, kannst du überlegen, wo du dich besonders wohl fühlst. Wo wäre der beste Ort für ein regelmäßiges Treffen mit Jesus? Du kannst dir dort ein schönes Bild oder Kreuz hinhängen, eine Bibel bereitlegen, einen Rosenkranz oder was dir sonst zum Beten hilft.
3. Bring der Muttergottes frische Blumen! Im Garten oder auf der Wiese findest schon die ersten Frühlingsblumen: Schneeglöckchen, Krokusse, Hyazinthen, Gänseblümchen. Du kannst einen kleinen Strauß pflücken und ihn vor deine Muttergottes-Statue stellen, wenn du eine hast. Vielleicht gibt es nicht weit von deinem Zuhause auch ein Wegkreuz, das du schmücken kannst.
4. Überlege dir eine Zeit, an der du dich jeden Tag mit Jesus verabreden möchtest. Vielleicht jeden Tag nach dem Aufstehen? Oder am Abend vor dem Schlafen? Natürlich kannst du dich auch ganz oft mit ihm treffen, denn er hat immer Zeit für dich.
5. Beginne deine Zeit mit Jesus mit einem Kreuzzeichen. Erzähle ihm alles, was dich beschäftigt. Nimm dir auch ein paar Minuten der Stille, wo du einfach da bist.
Wenn du möchtest, bete dieses Gebet:
Jesus, ich glaube, dass du da bist.
Ich glaube, dass du mich siehst und hörst.
Dir öffne ich mein Herz. Komm herein und
sei zuhause bei mir.
Alles, was schwer ist in meinem Leben,
gebe ich dir.
Jesus, sorge du!
Auf dich vertraue ich.
Sei du der König meines Herzens.
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