Kinderkatechese

Heiliger Don Bosco: Abenteuer und Wunder

Der Heilige Don Bosco rettete nicht nur viele  Jugendliche aus  Perspektivlosigkeit und Kriminalität. Mit ihm erlebten Menschen Abenteuer – und Wunder.
Der heilige Don Bosco evangelisierte besonders Straßenjungen.
Foto: Archiv | Der heilige Don Bosco evangelisierte besonders Straßenjungen.

Ob er auf dem Speicher einem Spuk auf den Grund ging, an die Spitze eines Maibaums kletterte, einen Wettkampf gegen einen viel Älteren antrat oder Zauberkunststückchen vorführte: Mit Giovanni Bosco wurde es nie langweilig. Wenn der Junge aus Becchi nahe der italienischen Stadt Turin nicht gerade lernen, Holz spalten oder Kühe melken musste, war er draußen zu finden — auf der Suche nach Abenteuern. 
Manchmal verrieten nur aufgeschlagene Kniee seiner Mutter, dass er wieder wild herumgetollt war. Einmal war Giovanni wie so oft auf einen Baum geklettert, um ein Kohlmeisennest auszurauben. Dabei klemmte er seinen Arm so fest ein, dass dieser böse anschwoll und nur mit Stemmeisen und Hammer befreit werden konnte. 


Wenn du auch mal heimlich Dinge tust, die deine Eltern besser nicht erfahren sollten, dann hast du eine ungefähre Vorstellung davon, wer dieser kleine dunkle Lockenschopf in etwa gewesen ist: ein Lausbub. Aber einer, der heilig werden sollte. Ja, wirklich. Aus ihm wurde der heilige Don Bosco. Als Kind wie als Priester hat er im 19. Jahrhundert viele Jugendliche vor dem rauen, perspektivlosen und brutalen Leben auf der Straße bewahrt. Schon als Kind wollte er die vielen Jungs, die viel fluchten und sich rauften, ablenken. Darum lernte er den Salto mortale, das Laufen auf Händen, Seiltanz, viele Zauberkunststücke und lud alle zu seinen Vorstellungen ein. 

Der „Club der Fröhlichen“


Würdest du auch zu einer solchen Zirkusvorstellung kommen wollen? Sehr wahrscheinlich. Denn mit seinen Kunststücken und Gauklereien war Giovanni ein richtiger Publikumsmagnet. Er nutzte seine Beliebtheit, um den Jungs von Gott zu erzählen, mit ihnen zu beten und ihnen vorzulesen. Die Eintrittskarte zu seinen Shows war ein Ave Maria, sein Erkennungsmerkmal die Fröhlichkeit. So nannte er die erste Gruppe, die er gründete, auch „Club der Fröhlichen“.


Immer mehr Jungs schlossen sich Giovanni an. Später, als Priester, musste er immer wieder Gebäude bauen, damit es genügend Platz für seine Jugendlichen gab. Apropos Priester: Der Junge hatte seine Berufung im Traum erkannt. Er hatte geträumt, wie er verwahrloste Jungen um sich scharte und Jesus sagte: „Nicht mit Schlägen, sondern mit Güte und Liebe wirst du sie als Freunde gewinnen. Fang sofort an, zu ihnen über die Hässlichkeit der Sünde und die Kostbarkeit der Tugend zu sprechen.“ Giovanni hätte die fluchenden Jungen im Traum am liebsten verprügelt, gestand er. Er war nicht von Natur aus ein liebevoller Vater, sollte es aber im Laufe seines Lebens werden. 

Wunderbare Heilung


Damals war es üblich, Kinder und Jugendliche zu schlagen und zu strafen. Don Bosco tat dies nie. Bei ihm durften die Jungs sogar laut sein und spielen. Nur sündigen sollten sie nicht. Er gab den jungen Menschen ein Zuhause, lehrte sie Lesen und Schreiben, half ihnen, Ausbildungsplätze zu finden, spielte mit ihnen, teilte ihre Nöte, vor allem aber half er ihnen, ein Freund Jesu und Mariens zu werden. Er ging sogar ins Gefängnis, um Jugendlichen von Jesus zu erzählen und sie zu sich einzuladen, sobald sie frei wären. Die Jungs kamen in Massen. Jetzt waren es nicht Gauklereien, die die Jungs anzogen, sondern Don Boscos Liebe. Gott beschützte ihn und half ihm — auch durch Wunder. Möchtest du wissen, welche? Hier zwei Beispiele:

1854 brach die Cholera aus, eine Magen-Darm-Krankheit, an der viele Menschen starben. Turins Bürgermeister suchte Freiwillige, die Kranke pflegten und sie in Lazarette brachten. Hättest du dich auch gemeldet? Don Bosco und seine Jungs halfen. Don Bosco hatte versprochen: „Wenn ihr euch alle in den Stand der Gnade versetzt und keine schwere Sünde begeht, dann versichere ich euch, dass sich niemand von euch mit der Cholera anstecken wird.“ Er sollte Recht behalten. Allerdings erkrankte ein Junge an Typhus und lag im Sterben. Als Don Bosco ihm die Sterbesakramente spenden wollte, muss er etwas gesehen haben, denn er hielt inne und lächelte: „Es ist noch nicht Zeit für den Himmel. Es gibt noch viel zu tun.“ Er wusste: Der Junge würde Priester werden, weit fortgehen und Menschen das Evangelium bringen. Auch das wurde wahr: Der Junge wurde gesund und ging später als einer der Missionare Don Boscos nach Argentinien.

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Zweites Wunder: Don Bosco hatte seinen Jungs an einem Allerseelentag gekochte Kastanien versprochen. Aufgrund eines Missverständnisses hatte man zu wenig eingekauft. Der für das Essen zuständige Junge versuchte dies Don Bosco klar zu machen, der aber gab jedem eine ordentliche Portion. Versprochen sei versprochen. Er wolle so lange austeilen, wie es Kastanien gab. Es wurde immer stiller im Raum. Was glaubst du, warum? Weil der Topf nicht leer wurde. Alle wurden satt. 

Gründer der Salesianer


Solche und andere Wunder gehörten zum Alltag Don Boscos. Der Heilige hatte übrigens ein gigantisches Gottvertrauen. Er gründete Schulen und Lehrwerkstätten, 1859 sogar eine offizielle Gemeinschaft: die „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“. Heute setzen die Salesianer Don Boscos das Werk des Heiligen weltweit fort und bringen wie Don Bosco ein Stück Himmel auf die Erde. 
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