Ich habe oft das Gefühl, dass ich damals am Eingang des Kreißsaals das Schild übersehen haben muss mit der Aufschrift: „Herzlich willkommen, hier beginnt ein neues Leben. Geben Sie uns ihre Freiheit, sie werden nicht mehr danach fragen.“ Und dann hält man es in den Händen, das kleine Bündel, das alles von einem Augenblick auf den anderen ändert. Das ein durch die Welt reisendes, Abend für Abend Wein schlürfendes, Nächte durchtanzendes, sich um Beinrasur und Rennräder kümmerndes Paar in eine Familie verwandelt. Milch statt Wein, Nacht gleich Tag, Schnuller- statt Fahrradkette.
Familie, Freiheit, Fußfessel
Nach dem ersten Kind ist die eigene Freiheit futsch. Zumindest gefühlsmäßig. Denn gleichzeitig schenkt das Mutterdasein eine neue, freiere Sichtweise.
