Die Füße stecken in hochhackigen Schuhen, die ihr mindestens zwei Nummern zu groß sind. Das schwarze Haar fällt ihr strähnig auf die Schultern. Der rote Minirock sitzt eng. Sie steht auf der Berliner Kurfürstenstraße, ein paar Meter vom Bordstein entfernt. Die Autos können im Schritttempo an ihr vorbeifahren und die Männer sie bequem aus dem heruntergelassenen Fenster ansprechen. Doch an diesem Sonnabendvormittag kurz nach elf ist hier noch wenig los. Die Frau lässt sich nicht beirren. Sie zieht mit den Lippen eine Zigarette aus der Schachtel, zündet sie an und schaut konzentriert auf die Straße.
Der Zuhälter gibt ihr 3,50 Euro
In Berlin sind rund 8 000 Sexarbeiterinnen tätig. Ein katholischer Verband kümmert sich um sie - und organisiert ungewöhnliche Stadtführungen.
