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Wir Juden

Wie tief schlummern antisemitische Bilder in unserem Bewusstsein? Der Prado nähert sich dem Thema. Eine Kritik.
„Der Brunnen der Gnade“, aus der Werkstatt von Jan van Eyck
Foto: Museo Nacional del Prado/Baztan Lacasa Jose | „Der Brunnen der Gnade“ aus der Werkstatt von Jan van Eyck zeigt die angebliche „Blindheit“ der Juden.

Anti-Judaismus und auch Anti-Semitismus ist auch aus katholischen Oberklasse-Milieus noch nicht verschwunden. Vor nicht langer Zeit sprach ein kluger und gebildeter Vetter, der Jahre an der amerikanischen Westküste verbracht hatte, zu mir über die Mechanismen der Macht, die er dort im künstlerischen Betrieb kennengelernt hatte. Als er auf Juden zu sprechen kam, sagte er nachdenklich: „Vielleicht hatten unsere Vorfahren ihre Gründe dafür, dass sie über Generationen hinweg vor ihnen gewarnt haben.“ Um zu sehen, wie tief die Vorstellung vom gefährlichen, weil bekehrungsunwilligen Juden in unserem kollektiven Gedächtnis verankert ist, muss man nur entsprechende Kirchenkunst vom späten Mittelalter bis hinein in die Neuzeit ...

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