Dicke Regentropfen fallen auf die Wellblechdächer der Hütten und Häuser in Guarjila, eine Ortschaft im Norden von El Salvador, dem kleinsten Land Mittelamerikas. Der junge Mann Carlos Tobar besucht Doña Margarita, die Mutter seines Freundes Francisco, den die Polizei vor einem halben Jahr festgenommen hat. „Sie kamen in Begleitung von Soldaten der Armee“, erinnert sich die Frau und kämpft mit den Tränen. „Es gab keinen Haftbefehl und keinen Hinweis auf eine Straftat. Trotzdem haben sie meinem Sohn Handschellen angelegt und ihn in ein Auto gestoßen. Seitdem habe ich ihn nicht wieder gesehen und bekomme keine Informationen. Ich weiß nur, dass er mit vielen anderen in einer Zelle auf dem Boden schläft.
Kriminalität
Weggesperrt
Um kriminelle Jugendbanden besser in den Griff zu kriegen, hat die Regierung von El Salvador Notstandsmaßnahmen verhängt. Das soziale Leben kommt dabei zum erliegen. Auch im Dorf Guarjila im Norden des Landes.