In der vergangenen Woche war Aschermittwoch. Seitdem faste ich eisern. Bis zum Ende der Fastenzeit. Kein Alkohol, keine Süßigkeiten, kein üppiges Essen. Gut, „üppig“ ist ein dehnbarer Begriff. Magere Schweinshaxe mit kleinen Knödeln – das geht. Und solange die Nachspeise mit laktosefreier Milch gemacht ist, mit Eiern aus der biologisch abbaubaren Legebatterie. Aber sonst achte ich genau auf mein Fastenopfer. Denn das ist es: ein Opfer. Kaum auszuhalten.
Verderbliche Waren
Damit ich an dem immer noch großen Opfer des Verzichts nicht zerbreche, hat mir der Justiziar der Jesuiten verraten, dass ich Speisen und Getränke, die während der Fastenzeit zu verderben drohen, bedenkenlos verzehren dürfe. Im Keller türmen sich Bierkästen mit Verfallsdatum Mitte März 23, die ich dann schweren Herzens werde leeren müssen. Sonst solle ich einfach verreisen, da mich die Pilgerschaft vom Fastenopfer entbinde. Und wenn gar nichts mehr geht, möge ich eben kurzfristig alt oder schwanger werden. Dann hätte sich das mit dem Fasten auch erledigt. Ich komme darauf zurück.
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.