Reinhold Messner war fünf Jahre alt, als ihn auf über 3 000 Meter Höhe ein vages Ahnen überkam, was Unendlichkeit sein kann. Es war der Anblick der Geisler-Spitzen, als der Junge mit den Eltern nach mühevollem Aufstieg durch den Hochwald auf die offene Fläche der Gschmagenhart-Alm hinaustrat – dahinter erhob sich die Dolomiten-Gruppe im abendlichen Licht. „Die Berge waren so groß und gewaltig, wie ich mir das nie hätte vorstellen können. Da waren Dimensionen zu verarbeiten, die über mein Vorstellungsvermögen gingen, die jenseits meines Sinnenvermögens lagen“, erinnert sich Messner in einem Interview. Das Kind ergriff ein schier überbordendes Gefühl, welches in den folgenden knapp sieben Jahrzehnten so nie ...
Der Herkules der Berge
Auch „Selbst-Mächtigkeit“ hat Grenzen: Reinhold Messner und seine Sicht auf das Leben. Von Esther von Krosigk