Früher war sie ein Geheimtipp, heute ist sie aus dem sozialen Netzwerk der Hauptstadt nicht mehr wegzudenken: die Suppenküche des katholischen Franziskanerordens in der Wollankstraße im Berliner Stadtteil Pankow, wo zu DDR-Zeiten hohe Parteikader ihre Villen hatten und zuletzt auch Egon Krenz gewohnt hat, bevor er Amt und Land verlor. Mirko möchte in der Zeitung nur mit seinem Vornamen erscheinen. Das war die Bedingung für das Gespräch. In langer Reihe stehen die Menschen vor der Suppenküche, keine hundert Meter vom ehemaligen Todesstreifen entfernt an. Armut und Verwahrlosung steht vielen ins Gesicht geschrieben. Die meisten sind zu Fuß gekommen, manche haben die S-Bahn genommen, mit einem Sozialticket der Berliner ...
Dasein, zuhören und die Probleme lindern
Wie begegnet die Katholische Kirche der wachsenden Armut in Deutschland? Ein Ortsbesuch in Berlin. Von Benedikt Vallendar