Es ist Kaiser-Jahr in Österreich. Von ihnen hat es zwar viele gegeben, im Heiligen Römischen Reich und, nach 1806, im Kaisertum Österreich. Folgt man aber der österreichischen Fremdenverkehrswerbung – unterstützt durch heillos kitschige Filme der 50er Jahre – trug der Kaiser einen mächtigen Backenbart und hörte auf den Doppelnamen Franz Joseph. Als seine Regentschaft begann, war Wien von Stadtmauern umgeben und die Bauern seiner Monarchie waren mehrheitlich noch Untertanen; als Franz Joseph I. 1916 starb, mitten im Weltkrieg, waren 68 Jahre seiner Regentschaft vergangen und das Wahlrecht war, für Männer, eingeführt. So ein Leben lädt zum Nacherzählen ein, besonders im 100. Jahr des Todes.
Unterm Backenbart verbarg sich ein Mensch mit kleinen Schwächen
Der Leitspruch seiner Regierungsweise war: „Verändere nicht!“ – Gedenken an Franz Joseph I. Von Urs Buhlmann