Das Gute vorweg: Olga Tokarczuk, die Gewinnerin des Nobelpreises 2018, ist eine Frau, eine Schriftstellerin und insofern geeignet, den Sexismus-Skandal, der die Schwedische Akademie vor einem Jahr erschütterte, als aufgearbeitet und bewältigt darzustellen. Dabei reüssierte die schriftstellernde Amazone mit dem ostentativ zur Schau getragenen Dreadlock-Haarteil in der Vergangenheit eher durch arabeske Phantasmagorien, als durch metaphysische Poesie, wie ihre Vorgängerin und Landfrau Wislawa Szymborska, die den Preis 1996 verliehen bekam.
Würzburg
Unfehlbar ist das Komitee nicht
Olga Tokarczuk und Peter Handke bekommen den Literaturnobelpreis. Bei allem Jubel in Polen und Österreich stößt die Entscheidung auch auf massive Kritik.