Da es bislang niemand ausgesprochen hat, muss ich es halt tun. Österreichs neuer Bundeskanzler ist der erste adelige europäische Regierungschef seit Harold Macmillan in den 1960-ern. Alexander Schallenberg, oder, wie er in Deutschland heißen würde, Alexander Graf von Schallenberg, liest das ungern über sich. Es irritiert ihn, dass nach seiner „Angelobung“, wie in Österreich die Vereidigung heißt, kein einziges Zeitungsporträt ohne Verweis auf seine alte, bedeutende Familie auskam. Eine Familie, die im Mühlviertel (Oberösterreich) bis ins frühe 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, dort bisweilen als de-facto Landesherren herrschte und dem K.u.k.-Reich zahlreiche hohe Staatsdiener geliehen hat.
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Sie wirken untadelig und sind adelig
Für gewisse österreichische Medien scheint die familiäre Herkunft des neuen Bundeskanzlers wichtiger, als dessen politische Einstellung. Unser Autor meint, er habe dafür eine Erklärung.